FOKUS IM SPORT: WIE DU IN ENTSCHEIDENEN MOMENTEN DEN KOPF FREI BEKOMMST
- Barbara Meier
- 21. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Konzentration ist kein Zufall. Sie lässt sich – genau wie Technik oder Kondition – trainieren. Dabei hilft es, die Mechanismen im Kopf zu verstehen, um gezielter gegen Ablenkung, Druck oder Nervosität anzugehen.
1. EIN MOMENT, DER ALLES BEEINFLUSSEN KANN - FEHLENDER FOKUS IM SPORT
Ein junger Fussballer stand vor einem wichtigen Spiel. Doch auf dem Platz war er unkonzentriert, nicht bei sich. Der Grund lag ausserhalb des Spielfelds: Der Druck rund um seine Lehrstelle beschäftigte ihn so sehr, dass er kaum klar denken konnte. Obwohl die Zusage bereits da war, fehlten ihm Unterlagen – und die Angst, alles zu verlieren, war grösser als der sportliche Fokus.
Solche Situationen sind keine Ausnahme. Sie zeigen, wie sehr mentale Stärke und Konzentration trainierbar und entscheidend sind – gerade, wenn es zählt.
2. WAS IN DEINEM KOPF PASSIERT, WENN DU DICH (NICHT) KONZENTRIEREN KANNST
Unser Gehirn reagiert auf Reize. Das können Gedanken, Geräusche oder visuelle Eindrücke sein. Man unterscheidet:

reizgesteuerte Aufmerksamkeit: Dein Fokus wird von aussen gelenkt (z. B. Zuschauer, Licht, Wind, Schiedsrichter).
willentliche Aufmerksamkeit: Du lenkst deinen Fokus bewusst auf das, was für deine Aufgabe relevant ist (z. B. deine Lauftechnik, dein Ballgefühl).
Im Sport geht es darum, sich auf die Aufgabe zu fokussieren – also auf das eigene Tun, nicht auf das Ergebnis oder äussere Störungen.
3. DIE VIER AUFMERKSAMKEITSARTEN NACH NIDEFFER
Der Sportpsychologe Robert Nideffer beschreibt vier Arten, wie Aufmerksamkeit ausgerichtet sein kann:
External – weit: Überblick behalten, Spielsituationen erkennen, Räume wahrnehmen
External – eng: Konzentration auf einen bestimmten Punkt, z. B. Ball, Gegner:in oder Ziel
Internal – weit: Wie geht’s mir gerade? Körper- & Gefühlszustand scannen
Internal – eng: Fokus auf Atem, Schmerzpunkt, Selbstgespräch
👉 Erfolgreiche Athlet:innen können zwischen diesen Feldern flexibel hin- und herschalten, je nach Spielsituation - wie bei einem Fotoapparat, bei dem man mit dem Zoom möglichst viel ins Bild holt oder ganz nahe an etwas heranzoomt.
4. ALLTAGSNAHE ÜBUNGEN FÜR MEHR FOKUS
Hier ein paar Tools aus dem Mentaltraining, die du sofort anwenden kannst:
🌀 Aufmerksamkeitsregulations-Drehbuch
Notiere für dein nächstes Spiel oder Training:
Was will ich wahrnehmen? (z. B. Körperspannung, Raumgefühl)
Was lenkt mich oft ab? (z. B. Zuschauer, Gedanken an Fehler)
Was hilft mir, wieder zurück in den Fokus zu kommen?
🎯 Fokussatz als Anker
Entwickle einen kurzen Satz wie „Ich bleibe bei mir“ oder „Nur der nächste Schritt zählt“, den du in Druckmomenten innerlich wiederholst.
👁️ Visualisierung
Stelle dir im Vorfeld vor, wie du konzentriert bleibst – auch wenn etwas schief läuft. Was tust du? Wie bleibst du ruhig?
🔄 Mini-Fokus-Übung im Alltag
Starte den Tag mit 2 Minuten bewusstem Atmen oder fokussiere dich beim Zähneputzen nur auf diese eine Handlung. Kleine Übungen, grosse Wirkung.
Fokus im Sport, im Beruf oder in der Ausbildung ist keine Glückssache – es ist eine Fähigkeit, die du aktiv trainieren kannst. Je besser du verstehst, wie Aufmerksamkeit funktioniert, desto leichter kannst du sie in entscheidenden Momenten steuern.
Und genau dann zeigt sich wahre mentale Stärke: wenn du dich trotz Druck, Ablenkung oder Stress auf das konzentrierst, was wirklich zählt – dein Tun, deine Aufgabe, deinen Moment.
💬 Reflexionsfrage zum Mitnehmen:
In welcher Situation möchtest du diese Woche ganz bewusst deine Aufmerksamkeit lenken – und wie wirst du dich daran erinnern?
Wenn du lernen willst, wie du deinen Fokus gezielt trainieren und unter Druck abrufen kannst:📩 Schreib mir für ein kostenloses Erstgespräch online. Gemeinsam finden wir deinen Weg zu mehr Klarheit, Konzentration und mentaler Stärke.
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