Herbstmüdigkeit: Wenn dein Kopf in den Energiesparmodus schaltet
- Barbara Meier

- 3. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Wenn der Nebel den Kopf verhüllt
Die Tage werden kürzer, der Himmel grau, die Sonne zeigt sich nur noch selten – und plötzlich fühlt sich alles ein wenig schwerer an. Konzentration fällt schwerer, Motivation sinkt, und selbst einfache Aufgaben fordern mehr Energie. Diese Herbstmüdigkeit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine natürliche Reaktion des Körpers auf veränderte Licht- und Umweltbedingungen.
Und doch gilt: Du kannst den Herbst nicht ändern – aber du kannst deinen Umgang damit gestalten. Genau hier setzt Mentaltraining an: Es hilft dir, den inneren Fokus zu halten, auch wenn der äussere Nebel dichter wird.
1. Warum Herbstmüdigkeit ganz natürlich ist
Herbstmüdigkeit hat einen klaren biologischen Hintergrund. Wenn die Tage kürzer werden, produziert der Körper weniger Serotonin (unser „Wachmacher“- und Glückshormon) und mehr Melatonin – das Hormon, das für Schlaf zuständig ist. Dieses Ungleichgewicht führt zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Antriebslosigkeit.
Auch das natürliche Tageslicht beeinflusst unseren inneren Rhythmus. Weniger Sonne bedeutet: weniger Energie, weniger Bewegung, weniger Motivation. Viele Menschen spüren diesen Wechsel besonders stark im Beruf, im Studium, im Training oder im ganz normalen Alltag – sie sind wach, aber nicht wirklich da.
Das Entscheidende ist: Du kannst deinen Energiehaushalt mental steuern. Dein Kopf ist kein Opfer des Wetters, sondern dein stärkstes Werkzeug, um wieder Klarheit und Fokus zu gewinnen.
2. Mentale Strategien für mehr Energie im Alltag
Herbstmüdigkeit lässt sich nicht „wegdenken“, aber du kannst lernen, sie bewusst zu steuern. Drei bewährte Strategien aus dem Mentaltraining helfen dir dabei:
a) Mentale Routinen – Struktur für deinen Geist
Wenn der Körper träge wird, braucht der Geist Halt. Feste Routinen geben Orientierung und Sicherheit.
Starte den Tag mit einem klaren Fokusmoment:
eine kurze Atemübung
eine bewusste Entscheidung: „Heute lenke ich meine Energie dahin, wo sie mir guttut.“
ein klarer Plan für 1–2 zentrale Aufgaben
Kleine Rituale – etwa eine Tasse Tee in Ruhe trinken oder einen kurzen Spaziergang im Tageslicht – helfen, den mentalen Antrieb zu stabilisieren.
b) Fokusanker – Klarheit im Nebel
Ein Fokusanker ist ein innerer oder äusserer Punkt, der dich zurück in die Gegenwart bringt. Das kann ein bestimmter Gedanke, ein Symbol oder ein Satz sein.
Beispiel: „Ich bleibe klar, auch wenn es um mich herum grau ist.
“Solche Anker aktivieren deine mentale Präsenz und holen dich aus dem Grübeln in die Handlung.
c) Der Energiekreis – Bewusster Umgang mit deinen Ressourcen
Visualisiere deinen Energiehaushalt als Kreis. Teile ihn in Bereiche wie Arbeit/Training, Erholung, soziale Kontakte und Zeit für dich.
Reflektiere:
Wo fliesst aktuell zu viel Energie ab?
Welche Bereiche füllst du bewusst auf?
Diese Reflexion zeigt, wo du ansetzen kannst, um dich mental wieder zu stärken.
3. Persönliche Gedanken: Kälte, Überwindung und Energie

Ich merke es jedes Jahr aufs Neue: Wenn die Temperaturen sinken und der See kälter wird, kostet mich jeder Sprung mehr Überwindung. Trotzdem stehe ich am Ufer, atme tief durch – und gehe hinein. Es ist meine Zeit.
Das kalte Wasser fordert mich heraus, aber es schenkt mir gleichzeitig Ruhe und Kraft. Danach fühle ich mich klar, wach und lebendig – bereit für den Tag.
Diese Erfahrung zeigt mir immer wieder: Energie entsteht nicht nur durch Wärme oder Sonne, sondern durch bewusste Entscheidung und Präsenz im Moment.
4. Übung: Dein mentaler Energiekreis
Nimm dir fünf Minuten Zeit:
Zeichne einen Kreis auf ein Blatt Papier.
Teile ihn in vier Bereiche: Arbeit/Training, Familie/Freunde, Erholung, Zeit für dich.
Schätze ein, wie viel Energie du aktuell in jeden Bereich gibst – und wie viel du zurückbekommst.
Überlege: Was könnte ich morgen tun, um meinen Energiekreis wieder ins Gleichgewicht zu bringen?
Diese einfache Übung schafft Bewusstsein und öffnet den Blick für kleine, machbare Veränderungen – den ersten Schritt aus dem mentalen Nebel.
5. Fazit
Herbstmüdigkeit ist kein Feind, sondern ein Signal. Sie lädt dich ein, achtsam mit deinen Ressourcen umzugehen, deinen Fokus zu justieren und bewusst Energie zu tanken.
Du kannst die Jahreszeit nicht ändern – aber du kannst lernen, sie mental zu navigieren.
Wenn du lernen möchtest, wie du deine mentale Energie gezielt stärkst und deine Balance findest, begleite ich dich gerne auf diesem Weg.
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