Mentale Energie statt Overload: So gewinnst du Kraft im Arbeitsalltag
- Barbara Meier

- 20. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Leerer Montagmorgen – wo bleibt meine Energie?
Es ist Montagmorgen, der erste Kaffee ist noch heiss – und doch spürst du: Deine Batterie ist schon fast leer. Du öffnest deinen Laptop, scrollst durch E-Mails, fühlst dich innerlich matt, dünnhäutig, unausgeglichen.
Wenn das zum Alltag wird, ist es kein Zeichen von Stärke, sondern ein Alarmzeichen: Dauerstress frisst deine mentale Energie – und raubt dir nicht nur Leistung im Job, sondern auch Lebensqualität zuhause.
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deinen Energieverlust erkennst, kleine, realistische Schritte gehst und mental gestärkt durch den Berufsalltag kommst.
1. Was ist mentale Energie – und warum geht sie verloren?
Mentale Energie umfasst Fokus, Klarheit, emotionale Stabilität und die Fähigkeit, in herausfordernden Momenten handlungsfähig zu bleiben.
Im Berufsalltag droht sie zu versickern durch:
Überbeanspruchung im Multitasking
Ständige Erreichbarkeit und Unterbrechungen
Fehlende bewusst eingelegte Pausen
Grübeln, gedankliche Schleifen
Rollenwechsel ohne Übergänge (z. B. voll im Job, dann sofort privat)
Wenn du diese Energie nicht schützt, leidet meist zuerst dein Gleichgewicht – Reizbarkeit, innere Leere, Konzentrationsschwierigkeiten – und im Extremfall: Schlafprobleme, Erschöpfung, Defizite in Beziehungen.
2. Energie-Lecks im Job: Wo deine mentale Energie im Job verloren geht
Bevor du Massnahmen setzt, braucht es Bewusstsein:
Wann verlierst du besonders Energie? (z. B. nach langen Telefonkonferenzen, bei ständiger Multitasking-Phase)
Wann bist du im Flow – und merkst nicht, wie die Zeit vergeht? (z. bei konzentrierten Projekten, kreativen Phasen)
Diese Selbstbeobachtung zeigt dir, wo du Hebel ansetzen kannst – und wo du Ressourcen schon nutzt, ohne es wahrzunehmen. Viele Klient:innen haben z. B. bereits kleine Gewohnheiten (Spaziergang in der Mittagspause, bewusstes Atmen), merken aber nicht, dass sie sie abgewöhnt haben – oder sie völlig mechanisch ausführen, ohne bewusst Energie daraus zu ziehen.
3. Kleine Schritte, grosse Wirkung: Dein erster realistischer Schritt
Statt umfassender Veränderung: 1 kleine, bewusste Handlung, die du wirklich durchziehst.
3.1 Atemtechnik: Ankommen im Hier & Jetzt
Setze dir den Anspruch, mindestens einmal pro Stunde 30 Sekunden bewusst zu atmen (z. B. 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus).
In wenigen Atemzyklen beruhigst du dein Nervensystem und schenkst dir einen kleinen Reset.
3.2 Rollen-Hut-Check: Nur ein Hut zur Zeit
Visualisiere deine Rollen (Kollege:in, Elternteil, Freund:in, Führungskraft …) als Hüte. Wenn du gerade „Hut A“ trägst, nimm dir bewusst vor: keinen „neuen Hut“ hinzuzunehmen, bevor du zum nächsten wechselst.
Jede Rolle braucht ihren Übergang – gib dir 1 Minute, um innerlich umzuschalten.
3.3 Energiecheck: Was brauche ich gerade?
Stelle dir 2–3 Mal am Tag bewusst die Frage: „Was bräuchte ich jetzt – Pause? Bewegung? Frische Luft? Stille?“
Notiere (mental oder auf Papier) deine erste spontane Antwort – und tu kurz etwas davon.
Diese Mini-Schritte kosten kaum Zeit – und sie signalisieren deinem System: Du bist dir deines Energiehaushalts bewusst.
4. Flow-Momente bewusst erkennen und fördern

Flow heisst: Du bist so vertieft, dass du Zeit, Umgebung und manchmal sogar dich selbst für einen Moment vergisst.
Diese Zustände sind Energieanker – wenn du sie identifizierst (z. B. in konzentrierten Aufgaben, kreativen Phasen) und bewusst unterstützt:
längere Konzentrationsfenster priorisieren
störende Ablenkungen (Smartphone, Mails) bewusst abschalten
Mini-Übergangsrituale (z. B. Geräuschkulisse, Atmen) beim Eintritt in Flow-Zonen
Wenn du diese Flow-Momente als Energiequellen erkennst, wirst du zunehmend Energie „ernten“, statt sie nur zu verbrauchen.
5. Integration ins Berufsleben: Routinen und Anker
Damit die kleinen Tools Wirkung zeigen, braucht es Anker und Gewohnheiten:
Beginne den Tag mit einem Energie-Reset-Ritual (1 Minute bewusstes Atmen oder Innenschau)
Lege fixe Mini-Pausen (z. B. 3 Minuten) zwischen Aufgabenblöcken
Blocke dir Zeitfenster täglich, in denen du nicht für andere aktiv sein musst
Mache dir bewusst: Du entscheidest, wie und wann du deine Batterie lädst – nicht dein Umfeld
Je stärker du diese Anker internalisierst, desto weniger wird dein System in Overload-Fallen tappen. Stelle anfänglich 2x am Tag deinen Wecker, um dich daran zu erinnern.
6. Energie tanken durch Achtsamkeit: Dein Fokus auf das Positive
Statt dich nur zu fragen, wo Energie verloren geht, richte deinen Blick auf das, was dich stärkt.
Achtsamkeit bedeutet, bewusst wahrzunehmen, wann und wie du dich lebendig, konzentriert oder ruhig fühlst – und diese Momente aktiv zu vermehren.
Übung:
Nimm dir am Ende des Arbeitstages 5 Minuten und notiere:
drei Situationen, in denen du Energie getankt hast (z. B. kurzer Austausch mit Kolleg:innen, bewusste Pause, Spaziergang, Erfolgserlebnis)
was genau in diesen Momenten hilfreich war – wie und wann du bewusst im Hier und Jetzt warst
einen konkreten Vorsatz: Wie kannst du morgen mehr von diesen Energiequellen in deinen Tag einbauen?
Diese tägliche Fokussierung auf das Positive verändert deinen mentalen Zustand spürbar. Du trainierst dein Gehirn darauf, Ressourcen zu erkennen statt Defizite – und stärkst damit Schritt für Schritt deine mentale Energie im Job.
Impulsfrage:
„Welche Momente geben dir im Arbeitsalltag neue Energie – und wie kannst du sie morgen bewusst wiederholen?“
7. Fazit
Dauerstress ist kein Beweis von Stärke – im Gegenteil: Wer mentale Energie bewusst steuert, zeigt echte Leistungskraft und innere Souveränität.
Setze heute deinen ersten kleinen Impuls: Überlege wie und wann du bewusst atmest, deinen „Rollen-Hut“ prüfst und einen Energiecheck machst. Mehr brauchst du nicht – aber genau dieser kleine Schritt zählt.
👉 Wenn du Lust hast, tiefer mit mir daran zu arbeiten, wie du deinen Energiehaushalt langfristig stabiler gestaltest und mit mehr Leichtigkeit im Berufsalltag stehst – dann melde dich bei mir.
Ich freue mich, dich auf diesem Weg zu begleiten:
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